Der Altpörtel in Speyer steht in einer Flucht mit dem Kaiserdom und ist über eine 700 Meter lange schnurgerade Prachtstraße mit jenem verbunden. Bei einer Höhe von 55 Metern meint das Altpörtel zu Speyer einen der höchsten Wehrtürme Deutschlands. Steht man an das Fahrrad gelehnt vor dem Altpörtel in Speyer, erscheint der Gedanke, dass er dereinst gesprengt werden sollte unvorstellbar. Der Pfälzische Erbfolgekrieg hatte 1689 große Teile der Stadt in Schutt und Asche gelegt. Man wollte Neubauten schaffen und daher mussten Altlasten weichen. Die Mannschaft des Sprengmeisters hatte bereits Stellung bezogen und die Lunten stand kurz vor ihrer Entzündung. Da erschienen die Mönche des nahen Karmeliterklosters. Sie fürchteten, dass die Wucht der Detonation ihrem alten Konvent Schaden zufügen könnte und flehten den Marschall an – er willigte ein und schenkte Speyer damit eine malerische Sehenswürdigkeit.